1.150 Höhenmeter und 8,3 Kilometer Wegstrecke
Wenn die Sonne durch die Wolken bricht

Ein später Tourenstart und unsichere Wetterprognosen sind
oft gute Voraussetzungen für eine bis zum Schluss spannende Bergtour, mit
genialen Stimmungen und Überraschungseffekt. So auch an diesem Sonntag.
Um 17:00 Uhr  ging es also von Linz aus los, um den uns bereits
gut bekannten Großen Pyhrgas via Westgrat zu besteigen. Schneetechnisch sollte
dieser keine Probleme mehr darstellen, lediglich  das ungewisse Wetter könnte unser Vorhaben, einen Sonnenuntergang am Gipfel zu erleben, noch verhindern.
Start der Tour ist der Parkplatz kurz vor der Bosruckhütte.
Nicht ganz unerwartet sind wir um 18:00 Uhr bereits alleine und sollten auch den
restlichen Tag keiner Menschenseele mehr begegnen. Uns freut es den Berg ganz
für uns zu haben und marschieren los.
Zuerst auf einer Forststraße, später am Wanderweg Richtung Hofalmsattel. Beim Blick hinauf zum Gipfel schwant uns nichts Gutes. Eingehüllt in schnell umherziehenden Wolken präsentiert sich heute der Höchste der Haller Mauern. Aber es ist noch Zeit bis zum Sonnenuntergang und je länger der Tag, desto eher reißt es noch auf, lautete der Wortlaut des Wettermannes.
Windischgarstener Becken

Weiter am Westgrat kommen wir der Latschengrenze immer näher. Kräftiger Wind, der voll auf die Westflanke des Pyhrgas trifft, lässt uns nocheinmal kurz pausieren, bevor wir ihm weiter oben schutzlos ausgeliefert sind. Ein hoffnungsvoller Blick Richtung Westen, hebt plötzlich die Stimmung, denn erste Wolkenfenster tun sich auf und durchfluten das Windischgarstener Becken mit Licht.

Blick nach Süden zum Bosruck
Im Westen kämpft sich die Sonne immer wieder durch
Ab  etwa 2.000 Meter  tauchen wir dennoch in die Wolken. Knapp 10 Meter vor dem Kreuz, kann man dieses erst erkennen, dementsprechend kurz fällt der Gipfelaufenthalt aus. Der
zusätzlich starke Wind, treibt uns ebenfalls rasch wieder nach unten.
Rein in den Nebel
Leider keine Sicht am Gipfel
Am
Aufstiegsweg geht’s flott runter, bis knapp unter die Wolkengrenze.
Kurz
verharren wir, ob der schönen Augenblicke, denn im Westen neben dem Kleinen
Priel steht die Sonne im tiefen Rot und färbt den Himmel Ocker. Ein
unglaubliches Farbenspiel das seinesgleichen sucht.
Wir genießen diesen intensiven
Moment und sind froh über unseren spontanen Einfall einer abendlichen Bergtour.
Nach dem Verschwinden der Sonne, hielt uns auch nichts mehr am Berg und wir
steigen ab zum Parkplatz.
Wie so oft sind die spontanen Ideen die besten, auch wenn am Gipfel selbst, noch nichts davon zu spüren war.