Nomen est omen
1.100 Höhenmeter, 12 Kilometer Wegstrecke
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Anfahrt auf der A9 |
Ich erreichte um kurz vor 13:00 Uhr den Parkplatz, von dem aus ich meine Skitour starten will. Naja, von Parkplatz kann man hier nicht wirklich sprechen, da man sein Auto einfach am Ende des Winkltals irgendwo an den linken Rand stellt. Als ich heute am “Parkplatz” angekommen war, hingen die Wolken noch tief und man konnte maximal bis zum Übergang zwischen Winkler- und Eiskar sehen. Nichtsdestotrotz war heute ein besonderer Tag, da ich nicht wie üblich auf meinen normalen Fischer-Skitour-Fellen unterwegs war, sondern die neuen Fischer-ProFoil “Felle” testen durfte.
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Am Ende des Winkl-Tals |
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Das neue Fischer Profoil |
Gespannt ging ich also um kurz nach 13:00 Uhr weg und war gleich von Anfang an von der beeindruckenden Gleiteigenschaft des neuen Fells fasziniert. Ich kam schnell voran und folgte dem halb-eingefrorenen Winkler Bach. Als ich die letzten Jagdhütten zum Winklerkar passiert hatte, kamen mir auch schon zwei Tourengeher entgegen. Sie genossen die Abfahrt in feinstem Pulverschnee. Nach ca. 2,5 Kilometern relativ flachem Gelände wurde es dann steil. Nun galt es den Übergang zum Eiskar zu erreichen. Nach einigen hundert Höhenmetern war der Übergang erreicht und ich freute mich jetzt schon auf die Abfahrt, da der Schnee wirklich vielversprechend aussah.
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Im Winklerkar |
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Rückblick in Richtung Windischgarsten |
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Kurz vorm Übergang ins Eiskar |
Leider war ich ab nun bei schlechteren Sichtverhältnissen unterwegs. Ich hatte die Wolkengrenze erreicht und die Sicht war teilweise unter 10 Meter. Nach einigen eher flachen Skitourenmetern, sah ich plötzlich vor mir eine weitere Person. Dieser wie sich später herausstellte, Skitourengeher aus Weyer war schon den ganzen Tag unterwegs und ging ohne wirklichen Plan ins Eiskar. Als ich ihm beim Überholen über meine Pläne informiert hatte, beschloss dieser mir auf den Kleinen Pyhrgas zu folgen. Da ich aber ein deutlich schnelleres Tempo vorlegte, war der Weyrer Skitourengeher schon bald wieder einige hundert Meter hinter mir.
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Im Eiskar |
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Der Mannsberg (1.603m) |
Nun hatte ich den letzten Anstieg erreicht, welcher auch gleich wieder ziemlich steil war. Aus dem schönen Pulver von weiter unten ist hier bereits Bruchharsch geworden, welcher mir den Aufstieg ziemlich erschwerte. Einige Spitzkehren später, erreichte ich mein heutiges Skidepot. Die letzten wenigen, positiven Höhenmeter führen nämlich durch eine steile, enge Rinne durch die ein Abfahren sinnlos wäre.
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Kurz vor der steilen Rinne |
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Skidepot |
Mit meinem Eispickel bewaffnet, kletterte ich die steile Rinne empor, bis ich den Pyhrgas-Grat erreicht hatte. Nun waren es nur noch wenige Höhenmeter bis zum höchsten Punkt. Am Gipfelkreuz angelangt, begann die Wolkendecke sogar kurz aufzureißen und man konnte zur Holzeralm hinunter sehen.
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Die Wolken verdecken noch so einiges |
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Im unteren Teil der Rinne |
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Rückblick ins Eiskar |
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Im steilsten Teil der Rinne |
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Ein Selfie darf hier natürlich auch nicht fehlen |
Nach zehn eisigen Minuten am Gipfel begab ich mich, diesmal mit Steigeisen, wieder an den Abstieg. In der Rinne kam mir der Weyerer-Verfolger entgegen und fragte, ob ich nicht mit ihm abfahren möchte, da dies wohl sicherer wäre und er sich nur ganz kurz im Gipfelbuch eintragen will. Da ich ja nicht wirklich unter Zeitdruck war, beschloss ich zu warten. Ich musste sowieso noch meine neuen Profoil-Felle behutsam in meinem Rucksack verstauen und mein Skidepot abbauen.
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Am Grat angelangt |
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Das Kl. Pyhrgas Kreuz (2.023m) |
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Der Weyerer in der Rinne |
Als ich dann endlich Abfahrt bereit war, sah ich den Kollegen auch schon wieder in der Rinne absteigen. Als auch dann fertig war, fuhren wir los. Im oberen Teil war es, wie erwartet, nicht wirklich lustig abzufahren, aber umso weiter wir nach unten kamen, umso größer wurde der Spaß. Mittlerweile hatte es auch schon aufgerissen und wir konnten in einer Traumkulisse abfahren. Besonders im Winklerkar war es ein wahrer Pulvertraum und ich war direkt traurig als wir wieder beim Auto angekommen waren.
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Nun ging es an die Abfahrt |
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Der Kleine Pyhrgas mit seiner berühmten Ostschulter |
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Die Wolkendecke reißt auf |
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Traumhafter Pulver im Winklerkar |
Am Parkplatz angekommen, fuhr ich anschließend meinen neuen “Freund” noch zurück zu seinem Auto, das beim Gasthof Zottensberg stand. Da es aber nun erst kurz vor 16:30 war, stand für mich fest, da ich noch irgendwo den Sonnenuntergang anschauen musste. Ich beschloss also zum Wurbauerkogel aufzubrechen, welcher ein beliebter Aussichtsgipfel direkt in Windischgarsten ist. Beim Parkplatz, schnürte ich mein Trailrunningschuhe und lieferte mir ein erbittertes Rennen gegen die Sonne. Schließlich holte ich mir den Sieg und ich stand kurz vor Sonnenuntergang am höchsten Punkt des Wurbauerkogels. Dort erlebte ich einen unglaublichen Sonnenuntergang mit Blick auf den Bosruck den Großen Pyhrgas und natürlich auch den Kleinen Pyhrgas.
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Beim Aufstieg zum Wurbauerkogel |
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Die Pyhrgasfamilie |
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Sonnenuntergang in Richtung Warscheneck |
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Der mächtige Bosruck |
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Der Große Pyhrgas ist nun auch wolkenfrei |
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Nochmal mein heutiges Skitourenziel |
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Am Wurbauerkogel (858m) |
Nach diesem wunderbaren Naturschauspiel, verließ ich den Gipfel des Wurbauerkogels und machte noch einen kurzen Trail-Downhill zurück zum Auto. Ein wirklich sehr schöner Nachmittag ging somit zu Ende.
Ein Blick ins Fotoalbum lohnt sich natürlich wie immer für euch:
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