800 Höhenmeter, 9 Kilometer Wegstrecke




Weihnachten dahoam.










Von Gabriel Egger

Der heilige Abend steht vor der Tür und im Zeichen der Besinnlichkeit wollen Matthias und ich eine alte Tradition fortsetzen und  uns zum Soundtrack von “Alle Jahre wieder”  mit einer kleinen, aber feinen, Bergtour selbst beschenken um bereits den Vormittag heilig zu gestalten. Weil das Weihnachtsfest auch gleichbedeutend mit einer Familienzusammenkunft ist, wollen wir nicht mit Abwesenheit glänzen und beschließen mittags wieder zurück im trauten Heim zu sein um den Tannenbaum gemeinsam festtauglich zu gestalten. Zudem ist ein Sonnenaufgang in den Bergen immer ein großartiges Erlebnis. Wenn die ersten Strahlen die umliegenden Bergspitzen in warmes Licht tauchen und die Temperaturen minütlich steigen, zieht sich das Pochen eines Bergsteigerherzen durch den gesamten Körper.

Die Kinderlein kommen also heuer an den Fuß des Schobersteins im Reichraminger Hintergebirge. Und weil zwei heilige Könige zu wenig sind, werden wir heute von unserem Regisseur Thomas begleitet, der es sich wieder zur Aufgabe macht, das Erlebte in bewegten Bildern festzuhalten.

Im Schein der Stirnlampen starten wir um etwa 06.00 Uhr Früh vom “Parkplatz Kogler” und wärmen unsere müden Glieder im steilen Waldgelände auf. Schon jetzt lässt sich der dichte Nebel in den Tälern ausmachen und wir können unseren Lieben zumindest ein paar Sonnenstrahlen mit nach Hause nehmen. Wir kommen sehr schnell, fast zu schnell, voran und kreuzen schon bald zum ersten Mal die Schobersteinstraße, die holprig zur bewirtschafteten Hütte führt.

Schon kurz vor den letzten Metern auf der Forststraße kündigt sich die Sonne an

Schon um kurz nach 07.00 Uhr erreichen wir das Schobersteinhaus, das heute ebenfalls die Weihnachtsruhe einhält. Wir inspizieren die Hütte dennoch und spätestens als kein “Wer klopfet an?” ertönt, verschieben wir den Genuss eines heißen Tees auf den Gipfel. Besonders auffällig heute der Blick ins Hintergebirge- ein “Winter Wonderland” sieht wahrlich anders aus.

Beeindruckender Blick über die Hütte hinweg ins Tote Gebirge

Die Sonne hat es heute nicht eilig und so haben wir noch fast eine Stunde lang Zeit um die beeindruckende Umgebung zu erforschen. Kurz vor Sonnenaufgang bekommen wir doch noch Besuch- ein älterer Herr aus Ternberg hat sich im Eiltempo heraufgeschleppt um den ganz besonderen Weihnachtsstern aufgehen zu sehen.

Der Große Priel bekommt die ersten Sonnenstrahlen ab
Langsam aber sicher bricht der Weihnachtstag schließlich doch an
Der Traunstein aus einer ganz besonderen Perspektive

Um kurz vor 08.00 Uhr beginnt sich die Sonne über die Gebirgsketten zu heben und wir können uns schon vormittags unsere erste Bescherung abholen.

Sun is up…

Die Sprünge auf Österreichs Berggipfeln, die mittlerweile schon zu unserem Markenzeichen geworden sind, dürfen natürlich auch am Schoberstein nicht fehlen. Thomas setzt zu einem ganz besonderen Sprung an und findet sich drei Meter unterhalb in den Gipfelsträuchern wieder, die ihn vor einem kuriosen Abstieg bewahren. Dennoch geben ihm die Sprungrichter einwandfreie Haltungsnoten!

Sprung in die morgendliche Sonne
Clark Kent’s Eifersucht ist kaum in Worte zu fassen…

Nach zwei wunderbaren Stunden auf dem aussichtsreichen Gipfel machen wir uns auf selbigem Weg wieder auf den Rückweg zum Parkplatz und begegnen zahlreichen Gleichgesinnten, die dem heiligen Abend ein Sonnenbad vorausgehen lassen wollen.

Auch das Gipfelbild darf nicht fehlen. Bergaufundbergab endlich wieder komplett!
Und auch Leonardo di Caprio wird als König der Welt abgelöst
Ein letzter Sprung beim Hüttenkreuz….
…bevor es wieder zurück ins Tal geht, wo sich der Nebel langsam auflöst und die Sonnenstrahlen nocheinmal ein Gefühl von Sommer vermitteln

Heute gibt es an dieser Stelle kein Fotoalbum, sondern das Ergebnis von Thomas gekonnten Filmaufnahmen. Der Sonnenaufgang am Schoberstein, begleitet von zwei verrückten Sonnenspringern im Zeitraffer: