Sonntags-Ausflug auf den 2.687 Meter hohen Hochfeind in den Radstädter-Tauern.
1500 Höhenmeter, 20 Kilometer Wegstrecke
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Da die Wetterprognose diesen Sonntag Traumwetter versprach, sollte es für mich natürlich wieder ab ins Gebirge gehen. Doch wie so oft fiel mir nicht sofort eine Tour ein, die diesem schön-prognostizierten Tag gerecht wurde. Am Mittwoch kontaktierte ich meinen Tourenpartner und Freund Gabriel, der am Wochenende eigentlich auch mit mir das schöne Wetter genießen sollte. Nach längerem Überlegen, entschieden wir uns für den Hochfeind. Dieser Berg wartet schon lange auf eine Besteigung durch mich, ist er doch meinem heißgeliebten Riedingtal so nahe. Also stand unser Plan fest: Am Sonntag gehts in die Radstädter-Tauern.
Am Freitag Abend dann die schlechte Nachricht: Gabriel musste mir leider aus beruflichen Gründen für Sonntag absagen. Dennoch ließ mich diese Hiobsbotschaft nicht von meinem Vorhaben abbringen. Ich beschloss also am Sonntag alleine in Richtung Zederhaus zu starten.
Um 4:30 Uhr startete ich meine Anreise von Ried im Innkreis aus. Nach den 5,50 € Maut stand ich um 6:30 Uhr auch schon direkt am Beginn der Forststraße zur Schieferalm in Zederhaus. Ein bisschen erschöpft von der Anfahrt und dem wenigen Schlaf der letzten Nacht, machte ich es mir noch eine halbe Stunde im Auto bequem.

Dann ging es aber auch schon los. Die Nebelgrenze lag direkt am Parkplatz auf knapp 1200 Metern und schon bald erreichten die ersten Sonnenstrahlen die Spitzen der Zederhaustaler Bergwelt.
Am Anfang über eine ca. 7 km lange Forststraße

Marislwand (2529 m): Das Matterhorn des Zederhaustales
Als ich gegen halb 8 Uhr schon fast die Schieferalm erreicht hatte, bekam auch ich die ersten Sonnenstrahlen ab und durfte dieses Naturspektakel live miterleben, während die meisten anderen Leute um diese Zeit noch schliefen. Kalt war es aber dennoch, hatte es am Parkplatz auch schon nur 3° Celsius. Dies sollte weiter oben aber auch nicht besser werden.

Sonnenaufgang im Wald
Dann war die 1.717 Meter hohe Schieferalm erreicht und ich konnte erstmals mein heutiges Ziel sehen. Zunächst ging es aber etwas westlich über Latschengassen zum Grat, der über die beiden Guglspitzen auf den Hochfeind führte.  Da mein Anstieg südseitig verlief, war bis zu ca. 2000 Metern kaum Schnee und ich kam schnell voran.
Schieferalm (1717 m)

Links: Kl. Guglspitze (2570 m), Rechts: Hochfeind (2687 m)
Als ich die 2000er Marke überschritten hatte und am eigentlichen Grat angekommen war, nahmen die Schneemaßen allerdings zu, und der Weiterweg wurde immer mühsamer.

Weiterer Gratverlauf
Nun war die 2.570 Meter hohe Kleine Guglspitze erreicht und ich sah nun weit und breit nur eine durchgehende Schneedecke. Der Weiterweg auf die Große Guglspitze war leicht, allerdings stellte sich der verschneite Grat auf den Hochfeind doch als interessant heraus.
Auf der Kleinen Guglspitze (2570 m)

Sicht zur Großen Guglspitze (2.638m) und zum Hochfeind
Große Guglspitze (2638 m)
Nun kam der anspruchsvollste Teil der Tour. Der Abstieg von der Großen Guglspitze auf den Grat zum Hochfeind soll im Sommer schon nicht leicht zu finden sein. Da aber jetzt auch noch überall Schnee liegt, standen die Chancen den richtigen Abstiegsweg zu finden gegen null. Also hieß es improvisieren. Nach längerem Auf- und Absteigen in der Südflanke, entdeckte ich ein schmales, ausgesetztes Band, das wohl zum Grat führen musste. Da es aber nur gut einen halben Meter breit war, war Vorsicht geboten. Da die Schneeunterlage trotz südseitiger Sonneneinstrahlung dennoch relativ hart war, konnte ich mit meinem Pickel einige Stufen schlagen und meine Tritte gut platzieren. Nach einem Quergang von ca. 30 Metern war der Spaß auch schon wieder zu Ende und ich war am eigentlichen Grat zum Hochfeind angelangt. Ob dies jetzt auch der eigentlich Sommerweg ist oder nicht, kann ich bis heute leider nicht sagen. Ich denke allerdings nicht.
Grat zum Hochfeind

Blick ins obere Schieferkar
Am Grat ging es danach unschwierig aber anstrengend weiter bis zum Gipfel des 2.687 Meter hohen Hochfeindes.
Am Grat zum Hochfeind
Am Gipfel angelangt, wurde ich mit einer atemberaubende Fernsicht belohnt. Soweit ich mich zurück erinnern kann, hatte ich  noch keine bessere Sicht seit ich Berge besteige.
Hochfeind (2687 m)

Von Links nach Rechts am Horizont: Hohe Dock, Bratschenköpfe, Gr Wiesbachhorn, Hoher Tenn

Ankogel
In einer kleinen Schnneemulde, verharrte ich anschließend noch ca. 1,5 Stunden am Gipfel und genoss den wunderschönen Tag. Ursprünglich hatte ich noch mit dem Gedanken gespielt, die Überschreitung zum Schwarzeck dran zu hängen, doch die doch ganz beachtlichen Schneemengen am Grat ließen mich zur Vernunft kommen. Danach ging es dann wieder an den Abstieg via Aufstiegsroute.
Hochgolling

Am Rückweg wieder an der Kleinen Guglspitze
Ein wunderschöner Tag im Gebirge geht zu Ende und ich machte mich wieder an die Heimreise.
Wieder zurück im Tal
Nun folgt noch ein kleines Video, dass das Panorama von der Kleinen Guglspitze sowie vom Hochfeind zeigt und auch meine letzen Schritte auf den Gipfel des Hochfeindes dokumentiert. Und weil es so schön war, findet ihr gleich darunter auch das Fotoalbum mit umfangreichem Bildmaterial!