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750 Höhenmeter, 8 Kilometer Wegstrecke
Es ist Freitag und ich überlege was ich wohl am darauffolgenden Samstag machen kann. Die Tourenplanung fällt mir heute besonders schwer, da zwei Kriterien eine wichtige Rolle spielen. Zum einen steht am Sonntag der Linz-Marathon an und ich bin dank der Initiative “Schule läuft” für den Viertelmarathon (10,5km) angemeldet. Zum anderen spielt das Wetter, wie schon so oft in diesem April ,verrückt und man muss den ganzen Samstag über mit Regenschauern in ganz Österreich rechnen. Also musste eine Tour her, die relativ kräfteschonend ist und zugleich bei fast jedem Wetter möglich ist. Nach längeren Überlegungen und gedanklichem Verwerfen von Touren  wie zum Beispiel dem Weißhorn, dem Bösenstein und dem Schrocken, entschied ich mich letztendlich für den schon so bekannten Kleinen Schönberg am Traunsee. Allerdings wollte ich nicht den Normalweg gehen ,sondern einen neuen Pfad erkunden.
Nach einer gemütlichen Nacht in Ried im Innkreis, startete ich am Samstag gegen 11:30 Uhr das Auto und machte mich auf ins Salzkammergut. Am Weg ins Innere des Salzkammergutes, begleitete mich Regen, Sonne und auch kurzzeitig Hagel. Alles war dabei. Um kurz nach 13:00 Uhr parkte ich mein Auto beim Umkehr-Parkplatz am Traunsee-Ostufer und machte mich auf in Richtung Lainau-Tunnel. Ich schlenderte gemütlich am See entlang und freute mich auf eine kleine aber feine Tour auf den Kleinen Schönberg (895m). Als ich das Nordportal des Lainautunnels das erste Mal erblickte ,waren meine Augen doch etwas überrascht über die vielen Bergrettungs- und Polizeiautos, welche direkt vorm Tunnel parkten. Direkt bei den Autos, fingen mich anschließend auch gleich drei Ordnungskräfte ab, welche mir das Passieren des Tunnels verboten. Grund für diese Aufregung waren Bergrettungs-Übungen im Lainaugraben, welche laut Ordnungskräfte massiven Steinschlag in der Kleinen-Schönberg-Gegend verursachen. Mein angestrebter Plan war also nun zu Nichte gemacht und ich musste umdisponieren. Nach kurzem Überlegen, in der Kaltenbachwildnis mein Unwesen zu treiben, entschied ich mich aber anschließend für das von mir bis jetzt immer vernachlässigte Steineck (1.418m).
Am Weg zu den Tunneln

 

Die Einsatzkräfte vorm Lainautunnel
Also lief ich zum Auto zurück und rettete mich gerade noch so vor einem kleinen lokalen Gewitter, welches über das Traunsee-Ostufer hereinbrach. Einige Zeit später stand ich auch schon am Parkplatz Hochbuchegg, wo meine heutige Tour auf das Steineck beginnen sollte.
Am Parkplatz Hochbuchegg

 

Zuerst ging es über matschigen Waldboden
Der Weg führte mich anfangs über matschigen Waldboden in Richtung Süden, ehe der Untergrund wieder zu einer festen Forststraße wechselte. Ich kam immer wieder an schönen Lichtungen vorbei, von denen ich aus in Richtung Scharnstein blicken konnte. Die Wolken spielten zu diesem Zeitpunkt schon verrückt und wechselten in Minutentakt ihre Farben. Nach ca. 20 Minuten erreichte ich im Laufschritt die Jagdhütte Schrattenau, die gleich von Anfang an sehr einladend auf mich wirkte. Da ich meine Trinkflasche im Auto vergessen hatte, stärkte ich mich hier mit einigen Schlücken aus der Trambach-Quelle.
Im wieder schöne Ausblicke

 

Jagdhütte Schrattenau (981m)
Weiter ging es durch den Wald in südlicher Richtung. Direkt bei der Schrattenauer Jagdhütte nutzte ich einen kleinen unmarkierten Steig um schneller höher zu kommen. Nach ca. 50 Höhenmetern erreicht man aber schließlich das Schild “Steineck”, dem ich weiter aufwärts folgte. Der Weg war hier, passend zum Steineck, mit “Stoamandln” markiert und man kann sich praktisch unmöglich verlaufen. Nach einigen etwas steileren Höhenmetern im Wald, erreichte ich eine größere Lichtung mit schönen Ausblicken auf die umliegende Bergwelt.
Blick in Richtung Scharnstein

 

Blick in Richtung Zwillingskogel
Anschließend geht es wieder in den Wald, bis man einen Art Bergrücken erreicht. Hier haben sich die Stürme der letzten Tage bemerkbar gemacht, da überall Bäume kreuz und quer herum lagen. Schnell hatte ich dann auch den ersten Schneekontakt und erkannte, zu meiner Verwunderung, sogar Skispuren im Schnee. Plötzlich begann es langsam zu schneien. Was sich anfangs noch als leichter Graupelschauer tarnte, entpuppte sich wenige Minuten später als gewaltiger Schneesturm. Ich war nun schon kurz vorm Gipfel und musste nur noch einen steilen Hang hinauf. Vor mir war ein junges Pärchen unterwegs, das sich ebenso wie ich durch den Schnee kämpfte. Der Schneesturm wurde immer stärker und die Sichtverhältnisse verschlechterten sich kontinuierlich. Kurz vorm Gipfel überholte ich noch das Pärchen und erreichte wenige Minuten später den höchsten Punkt des 1.418 Meter hohen Steinecks.
Der Sturm hat auch hier gewütet

 

Der letzte Hang vorm Gipfel

 

Schneesturm am Gipfel (Blick Richtung Traunsee)

 

Gipfel Panorama nach dem Schneesturm
Trotz Schneesturm und eisigen Wind, hielt ich es einige Zeit am Gipfel aus. Das Pärchen das nach mir den Gipfel erreichte, verließ noch vor mir den Gipfel. Ich staunte noch eine Weile in Richtung Traunsee und sah dem Schneesturm beim Wüten zu. Kurz nachdem ich mich im Gipfelbuch eingetragen hatte ,war der Spuk aber auch schon wieder vorbei. Innerhalb kürzester Zeit verbesserten sich wieder die Sichtverhältnisse und ganz kurz kam sogar die Sonne zum Vorschein. Nach einigen Fotos, begab ich mich in Berglauf-Downhill Manier wieder in Richtung Tal. Nach einigen kurzen Ausrutschern, bedingt durch die nun nassen Wurzeln , stand ich ca. 30 Minuten später wieder am Parkplatz und trat bei strahlendem Sonnenschein die Heimfahrt an.
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