1.550 Höhenmeter, 21km Wegstrecke

Frühlingsbeginn! Was sich die letzten Wochen abgezeichnet hat, bekommt nun auch meterologische Bestätigung: Der Frühling hat den Winter in den meisten Regionen unseres Landes stark in Bedrängis gebracht. Wir wollten unseren alten Freund gestern nocheinmal besuchen, was sich aber schwerer als gedacht herausstellte. Der Hochkönig, für uns beide ein ganz besonderer Gipfel, erschien uns für derartiges Hochdruckwetter als geeigneter Destination um sich die Schönheit unserer heimischen Bergwelt nocheinmal in Erinnerung zu rufen.

Wir beginnen unsere Tour beim Arthurhaus (1500m) und sind gleich einmal überrascht, dass sich auch hier der Winter schon auf Abschiedstournee befindet.

Bis zur Mitterfeldalm heißts also gleich einmal: Ski auf den Buckel, Tragen meine Herren!

Auf dem Rücken statt auf den Füßen: Skitragen bis zur Mitterfeldalm (1670m)

Hinter uns lacht bereits das Wiesbachhorn herüber, Dachstein und Tennengebirge matchen sich auf der anderen Seite um den begehrtesten Blickfang. Ein Traumtag kündigt sich an! Ab der Mitterfeldalm können wir die Bretter anschnallen- bis zur seilversicherten Stelle, die uns ein weiteres Mal zum Tragen der Einsatzgeräte zwingt.

Großartige Blicke ins Tennengebirge
Los geht’s!

Dann aber geht es, bis zum Erreichen des weitläufigen Plateaus auf den Skiern aufwärts. Hin und wieder müssen wir apere Stellen überqueren (wird, falls sich der Winter nicht wirklich am Sonntag zurückmeldet wohl noch schlimmer werden), doch prinzipiell geht’s ganz gut voran und wir passieren die mächtige Torsäule.

Großartige Weitblicke schon nach wenigen Minuten
Vorbei am Blickfang: Die großartige Torsäule (2580m)

Es folgt, kurz vor dem ersten Blick zum Matrashaus, eine weitere Steilstufe, die nur in Form des gekonnten Skitragens überwunden werden kann.

Wieder gilt es ausgeaperte Stellen zu überqueren

Dem Matrashaus entgegen, würd einem selbst der Steinski entgegen kommen: Immer wieder apere Stellen, die bei der Abfahrt leider zu konsequentem Abschnallen führen.Die Weitblicke, die sich mittlerweile eröffnen, lassen uns aber alle Strapazen vergessen. Schlichtweg ein Traum hier heroben seine Spuren zu ziehen!

Das Matrashaus, mitten am Gipfel des Hochkönigs, rückt näher

Bewirkt durch die besonderen Umstände erreichen wir erst nach über 4 Stunden das Matrashaus und freuen uns wie die kleinen Kinder über die neueste Überraschung im Happy Meal. Und weil’s eh scho wurscht is, entwickelt sich folgender Dialog:

“Scheiß ma aufn Schnee beim Runterfahren? Bleibn ma lieber länger heroben?”- “Jo is eh scho egal, ob ma jetzt oder später im Sulz stecken bleiben”

Gesagt, getan- Wir bleiben über zwei Stunden am einsamen Gipfel und lassen Sonne und Stimmungen auf uns wirken. Die Abfahrt aber schließlich präsentiert sich dann um einiges besser als erwartet.

Die Blicke in die Hohen Tauern aber sind, wie erwartet, kolossal! Auch der verschneite Königsjodler hat es uns angetan!

Fantastische Fernsicht

Bei der Abfahrt wechseln dann schließlich die Bedingungen: Zuerst einmal bis zum Ende des Plateaus ein Wechseln zwischen Anschnallen und Abschnallen, was in der prallen Sonne nocheinmal Kraft und Nerven kostet (besser als die neuerworbenen Ski)- dann aber gehts fast durchgehend runter bis zur seilversicherten Stelle vor der Mitterfeldalm. Von Pulver bis Harsch und ekelhaftem Sulz alles inklusive!

Die durchwachsene Abfahrt kann beginnen

FAZIT: Der Hochkönig ist IMMER einen Besuch wert- auch bei momentan nicht optimalen Skitouren-Bedingungen. Ein wahrhaft königlicher Frühlingsbeginn in den Berchtesgadener Alpen!

Wahrhaft königlich sind heute auch unsere Schnappschüsse geworden, ein Blick ins nachfolgende Fotoalbum sei euch ans Herz gelegt!