2.200 Höhenmeter, 25 Kilometer Wegstrecke


Kampf und Euphorie auf der Tauernkönigin.
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Eine hervorragende Wetterprognose und eine entspannte Lawinensituation, ließ uns das erste Mal in diesem Winter von einem richtigen
Hochtourenklassiker träumen. Die Entscheidung fiel auf die sogenannte

Tauernkönigin, die 3.360m hohe Hochalmspitze. Aus Termingründen mussten wir
diese Gewalttour an einem Tag in Angriff nehmen. Initialzünder war diesmal
unser Freund Lampi, der diese Tour schon des Öfteren machte und als Guide fungierte. Bei dem Begriff “Hochtour” wurde unser junger Draufgänger
Moritz natürlich hellhörig und war sofort mit von der Partie.

Gemeinsam mit Lampi geht’s um 5 Uhr von Linz aus los. Erste
Ernüchterung nach Durchquerung des Tauerntunnels. Beim Anblick des akuten
Schneemangels in den tieferen Regionen, stellten wir uns schon mental auf
Skitragen ein. Doch am Parkplatz vor der Gmünder Hütte angekommen, atmeten wir
beruhigt durch. Die Forststraße hat zwar nur eine dünne, aber ausreichende
Schneedecke.
Meist genug Schnee auf der Forststraße
Moritz kam ein paar Minuten nach uns an und da er sowieso etwas
schneller unterwegs ist, gehen Lampi und ich zunächsteinmal voraus. Die Forststraße
Richtung Hochalmhütte zieht sich lange, sehr lange, lediglich das Abschnallen
der Ski aufgrund aperer Stellen sorgt hier für Abwechslung.
Ab und zu war kurz zu tragen
Nach ca. 1 Stunde
hat Moritz aufgeschlossen und wir marschieren nun zu dritt Richtung Villacher
Hütte. Auf Höhe der Hütte machten wir eine erste kurze Pause und genossen die
Windstille und die wärmenden Sonnenstrahlen.
Weiter Richtung Hochalmkees sticht
Moritz gleich der Preimlspitz ins Auge und wir beschließen uns ab hier zu
trennen. Während Moritz im Eiltempo auf den Preimlspitz zusteuert, gehen Lampi
und ich weiter Richtung Hochalmspitze. Nach zweiwöchiger Krankheit bin ich leider
noch nicht ganz fit und muss dem anfangs hohen Tempo und der schon erreichten
Höhe nun Tribut zollen. Im Schneckentempo kämpf ich mich Richtung Scharte
Großelendkopf – Hochalmspitze.

 

Moritz allein am Gletscher

 

Lampi zeigt den Weg
Hier legten wir auch unsere Harscheisen an, da
der Weg mittlerweile etwas steiler und eisiger wurde. In der Ferne erblickten
wir Moritz, der sich am Preimlspitz auf Grund extrem schlechter
Schneeverhältnisse geschlagen geben
musste. Er schloss jedoch schnell wieder zu uns auf und wir querten nun zu
dritt die letzten noch möglichen Meter auf Ski Richtung Grat.
Wiir machen unser Skidepot und gehen die letzten Meter zu Fuß auf den Vorgipfel. Zum
Gipfelkreuz sind es dann noch etwas ausgesetzte 15hm, aber die guten
Verhältnisse machten nicht einmal das Anlegen der Steigeisen notwendig.
Am Vorgipfel

 

Keine Probleme am Grat

 

Ohne Worte
Nach 5h 15min. stehen wir dann gemeinsam am Gipfel. Ein unglaubliches
Panorama lässt umgehend sämtliche Anstrengungen vergessen und wir genießen die
Ruhe am Gipfel. Erstaunlicherweise sind wir, wie schon während des gesamten Aufstieges, völlig alleine. Nach Jause und Gipfelbier, lassen wir es aber dann wieder gut
sein und steigen ab zu unseren Skiern. Über 2.000hm Abfahrt stehen uns jetzt
bevor und die halten was sie uns im Aufstieg versprochen haben.
Verdientes Gipfelbier
Den kurzen
Abschnitt am harten Gletscher überwunden, erwarten uns traumhafte Hänge zum einsamen Bogerlziehen.
Herrliche Verhältnisse
Bei der Hochalmhütte wechseln wir dann wieder auf die Forststraße und gleiten ab hier gemütlich zurück zum Auto.
Ab hier konnte man entspannen