2.050 Höhenmeter, 25 Kilometer Wegstrecke


Der frühe Läufer fängt die Sonne


Bericht von Moritz Mayer

Nach einer mehr oder weniger gemütlichen Nacht am Traunsee-Ostufer, stand heute eine spontan geplante Tour im Höllengebirge an. Grundsätzlich war der Plan, dass wir via Europaweg auf den Feuerkogel laufen und anschließend noch den Großen Höllkogel besuchen, der ja mit seinen 1.862 Metern die höchste Erhebung des Höllengebirges darstellt. Eine kleine Stärkung sollte es anschließend noch auf der wunderschönen Rieder Hütte geben, welche idyllisch inmitten des Karstplateaus liegt.  Einziges Manko an diesem Tag war, dass ich leider durch schulisch bedingten Stress nur bis Mittag Zeit hatte und wir so nur einen halben Tag für diese Tour zur Verfügung hatten.

Also starteten Gabriel und ich bereits um kurz vor 6:00 Uhr bei der Talstation der Feuerkogel-Bergbahn und bewegten uns im Laufschritt in Richtung Europaweg, welcher sich durch steile Waldlandschaft und Skipisten hinauf zum Feuerkogel schlängelt. Unsere Füße waren anfangs noch sehr müde und schon schnell mussten wir unseren Laufschritt einstellen und mit langsameren Schritten bergan steigen. Schon bald aber gab uns der Sonnenaufgang, welcher über dem Erlakogel stattfand, wieder genügend Motivation und so war die Anstrengung auch gleich wieder vergessen.

Sonnenaufgang am Weg zum Feuerkogel

 

Kurz vor der Hohen Rast

Nach etwa 40 Minuten erreichten wir die Hohe Rast auf 980 Metern. Hier stärkten wir uns kurz und genossen die morgendlichen Sonnenstrahlen. Einige hundert Höhenmeter weiter waren wir auch schon auf der Skipiste angelangt und das Höllengebirgs-Hochplateau war nicht mehr weit entfernt.

Hohe Rast (980m)

 

Blick auf die Traunseer-Prominenz

 

Über Skipisten geht es weiter in Richtung Feuerkogel

Um kurz nach 7:00 Uhr standen wir dann auch am Feuerkogel und gleichzeitig bei dessen  Kreuz, welches sich bei der Christopherushütte befindet. Hier stärkten wir unsere Gemüter anschließend mit frischen Heißgetränken, ehe wir uns auf den Weg in Richtung Großer Höllkogel machten.

Wunderschöne Ausblicke

 

Der Feuerkogel ist endlich erreicht

Der Weg über das Plateau ist wunderschön und wir genossen den noch jungen Tag. Wenn man erst mal die Skipisten des Feuerkogels verlassen hat, ist man mitten im wunderschönen Höllengebirge. Einsam geht es bergauf und bergab durch Latschengassen und sanfte Felshügel. Das ohnehin bekannte Schneeloch “Höllengebirge”, machte auch heute noch seinem Namen alle Ehre und so stapften wir immer wieder über riesige Schneefelder, die wir gleichzeitig auch als riesige Panorama-Rutsche nutzten um schneller voran zu kommen.

Unser Weg führt uns weiter in Richtung Rieder-Hütte

 

Die Nordwände des Höllengebirges

Dann erblickten wir endlich den Großen Höllkogel, der die höchste Erhebung des Höllengebirges darstellt. Auch der Blick in Richtung Westen wusste zu begeistern, da man hier in die mächtigen Nordwände einsieht. Die Eiblgupf-Nordwand hatte es uns besonders angetan.

Der Große Höllkogel präsentiert sich

Nach noch einer kurzen Rutsch-Passage über ein mächtiges Schneefeld, erreichten wir auch schon die Abzweigung, welche uns zum Höllkogel (1.862m) führen sollte. Voll motiviert liefen wir den Gipfel entgegen und erreichten ihn letztendlich in Rekordzeit. Am Gipfel angekommen, betrauerten wir gleich mal das nicht mehr vorhandene Gipfelkreuz, welches uns beiden doch immer so gut gefallen hatte. Nach einigen unfassbaren Panorama-Blicken, die bis zum Dachstein reichten, inspizierten wir das Gipfelbuch in dem einige ziemlich interessante Persönlichkeiten und Routen eingetragen sind. An dieser Stelle schöne Grüße an Herbert Fleisch!

Gabriel am Anstieg zum Höllkogel

 

Nach diesem Gipfelaufenthalt ging es auch schon wieder bergab in Richtung Rieder-Hütte,unserem nächsten Ziel. Wenn man erst mal wieder die Abzweigung des Höllkogelweges erreicht hat, geht es schnell. Innerhalb weniger Minuten absolvierten wir die nur noch wenigen Höhenmeter zur Rieder Hütte, die auf 1.760 Metern liegt. Dort angekommen stärkten wir uns erstmals mit einer Kaspressknödelsuppe und genossen anschließend den schönen Vormittag vor der Hütte.

Über Schneefelder geht es schnell bergab
Die Rieder Hütte ist erreicht

 

Dort genießen wir den wunderschönen Vormittag

Nach einer etwas längeren Pause besuchten wir anschließend noch den Kleinen Höllkogel, der Hüttengipfel der etwas im Schatten seines großen Bruders steht, aber dennoch einen Besuch wert ist. Ich war ja schon mal im Zuge meiner Höllengebirgsüberschreitung vor zwei Jahren auf diesem Gipfel und er hatte mir schon damals gut gefallen. Erreichen kann man den Kleinen Höllkogel weglos über scharfen Höllengebirgskarst direkt von der Hütte aus.

Über Umwege geht es zum Kleinen Höllkogel

 

Kleiner Höllkogel (1.788m)

Nach diesem kleinen Abstecher ging es auch schon wieder zurück in Richtung Feuerkogel. Die Zeit drängte ja leider, da am Nachmittag noch eine Lerneinheit anstand. Am Rückweg versuchten wir noch auf den sogenannten Totengrabengupf zu kommen, der sich zwischen Feuerkogel und Höllkogel befindet. Wir fanden relativ schnell eine Latschengasse die direkt zum Gipfel führte. Einfach dem Weg Richtung Feuerkogel folgen und nach rechts oben blicken, dann kann man die Gasse nicht verfehlen.  Auf dem Gipfel des nur sehr selten besuchten Gipfels befindet sich ein riesiger Steinhaufen, den man auch schon vom Großen Höllkogel aus erkennen kann.

Auch der Totengrabengupf (1.782m) wird erreicht

Nach dieser kurzen Entdeckungstour, ging es aber dann auch endgültig zurück zum Feuerkogel und hinab nach Ebensee. Dachten wir. Letztendlich entschieden wir uns danach nach halber Strecke doch noch auf den Alberfeldkogel zu laufen und auch noch den Heumahdlgupf und dem Bledigupf einen Besuch abzustatten. Ab dem Alberfeldkogel entwickelte sich unsere Fortbewegungs-Art noch einmal zu einem richtigen Traillauf. Wir rannten die ganze Zeit und hatten eine Menge Spaß mit den wunderschönen Trails des Höllengebirges. Einzig und allein die vielen Touristen die an diesem Tag unterwegs waren konnten unsere Freude wohl nicht so ganz teilen und warfen uns verwunderte Blicke zu.

 

Kurz nach dem Alberfeldkogel

 

Gigantische Blicke auf den Traunsee

 

Der Feuerkogel verschwindet im Nebel

Um kurz vor 12:00 Uhr Mittag waren wir dann auch schon wieder am Feuerkogel und es ging im Laufschritt bei extremer Hitze wieder bergab zur Talstation der Feuerkogel-Bergbahn.

Für weitere Bilder lohnt sich ein Blick in folgendes Album. Wer uns nachlaufen möchte, kann uns mit dem angefügten GPS-Track erwischen: